Beim Auerrindprojekt handelt es sich in erster Linie um ein klassisches Zuchtprojekt. Auf Grundlage neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse wurde nach Rinderrassen gesucht, die dem Auerochsen genetisch, phänotypisch oder aufgrund ihres Verhalten noch recht nahe stehen. Zugleich ist es erklärtes Ziel des Projektes, die Anzahl der Gründerrassen möglichst gering zu halten um in einem mittelfristigen Rahmen von 10-20 Jahren ein größtmögliches Maß an Homogenität bei den Kreuzungstieren zu erreichen.
Zum jetzigen Zeitpunkt sind fünf Rassen für das Zuchtprojekt vorgesehen. Im Einzelnen sind dies:
Chianina


Sayaguesa


Maremmana

Ungarisches Steppenrind


Watussi


Im Idealfall sollen insg. zwei Zuchtlinien geschaffen werden:
- Chianina x Watussi
- Sayaguesa x Maremmana/Ungarisches Steppenrind
Ein idealtypischer Zuchtplan könnte in diesem Fall wie folgt aussehen:
Schritt 1:
1) F0 (Parentalgeneration)
Chianina (männl.) x Watussi (weibl.) = F1a
Chianina (weibl.) x Watussi (männl.) = F1b
2) F0 (Parentalgeneration)
Sayaguesa (männl.) x Ungarisches Steppenrind / Maremmana (weibl.) = F1c
Sayaguesa (weibl.) x Ungarisches Steppenrind / Maremmana (männl.) = F1d
Schritt 2:
Erste Selektion und schließlich Kreuzung
F1a x F1b = F2a
F1c x F1d = F2b
Grund: Ausschaltung Heterosis-Effekt
Schritt 3:
Selektion und Kreuzung
F2a x F2b = F3
Schritt 4:
Selektionszucht mit der F3 Generation und ggf. gezielte Einkreuzung besonders geeigneter F2-Individuen
Versuchsweise sind allerdings auch andere Kreuzungsvarianten zwischen den Ausgangsrassen vorstellbar. Auf diesem Weg könnte es möglich sein, die genaue Vererbung von Horngröße, Rahmen, Färbung etc. noch besser zu verstehen.
Zuchtbegleitende Maßnahmen:
– Führung eines Zuchtbuches
– Konzeption Bewertungsbogen der Zuchttiere
– Kontrolle der Zuchttiere durch einen Zuchtbeirat
– Monitoring auf den Beweidungsflächen
– Acquise möglichst großflächiger Beweidungsflächen